Interview mit André Trimpop:
Giftcard und Loyalty jetzt zusammen in unserem KNISTR.hub
Ihr kennt das ja schon von uns: Wir stellen gern mal eingefahrene Prozesse in Frage und antizipieren Trends und Veränderungen rund um Kundenbindung. Unser neuster Coup bringt zusammen, was bei uns längst zusammen gedacht wird: Wir haben Giftcard und Loyalty in einem Workspace zusammengeführt, unserem KNISTR.hub.
Statt zwei getrennten Tool-Welten finden Marketer nun eine Oberfläche für Segmente, Kampagnen, Coupons, KI-Funktionen und Giftcard-Setups – inklusive integrierter Performance-Dashboards für eine schnelle Auswertbarkeit.
Im Interview ordnet unser Head of Product André Trimpop ein, was hinter diesem Schritt steckt und was Händler daraus praktisch ableiten können.
André, was ist das Ziel hinter dem aktuellen Release im KNISTR.hub?
André: Wir führen mit dem KNISTR.hub zwei Disziplinen zusammen, die im Handel immer noch zu oft getrennt gedacht und betrieben werden: Giftcard und Loyalty. Durch diese Trennung bleiben viele Chancen und Potenziale bislang liegen. Das ist ja viel mehr als ein Thema der Nutzersteuerung. Es geht uns nicht nur um eine vereinfachte Oberfläche zur Arbeit mit den Programmen bzw. um deren Auswertung. Es geht darum, Silos aufzulösen, Abläufe zu vereinfachen und eine Basis zu schaffen, auf der disziplinenübergreifend datenbasierte Steuerung und perspektivisch auch KI-gestützte Use Cases sauber funktionieren.
Warum gehören Giftcards überhaupt ins Loyalty-Umfeld?
André: Giftcards sind ja nicht nur eine Zahlungsart. Sie sind häufig der erste Kontaktpunkt eines neuen Kunden mit einer Marke – nämlich dann, wenn eine Giftcard verschenkt wird. Der Käufer bzw. der Schenkende ist meist bereits markennah. Der Einlöser ist neu oder zumindest noch nicht identifiziert. Wenn die Einlösung der Giftcard nun anonym bleibt, verschenkt man schlicht wichtiges Daten-Potenzial. Wenn man sie sinnvoll mit Loyalty verknüpft, kann daraus dagegen eine messbare Customer Journey entstehen.
Wie profitieren Giftcard und Loyalty voneinander?
André: Loyalty profitiert von der Reichweite und dem „Warm Start“ über Giftcards. Giftcards profitieren von den Mechaniken aus Loyalty: Identifikation, Segmentierung, Aktivierung, Personalisierung. Praktisch sieht man das z. B. an sinkenden Akquisekosten, höheren Aktivierungsquoten nach Einlösung und weniger anonymen Einlösungen, weil mehr Kund*innen einer Journey zugeordnet werden können.
Ich möchte mal ein fiktives Beispiel bringen: Eine Giftcard für einen Baumarkt mit Gartencenter wird gekauft und anlässlich eines Umzuges verschenkt. Der Einlöser kommt bei der Einlösung erstmals in Kontakt mit dem Händler, prüft das Guthaben und kauft für das Guthaben digital oder am POS.
Erscheint nun auf seinem Weg ein schlanker Opt-in „Mit Giftcard registrieren“ (optional mit Vorteil, z. B. Extra-Punkte oder Coupon), dann wird der aufgrund seines „geschenkten“ Einkaufs meist ohnehin positiv gestimmte Kunde schnell zum Loyalty-Programmteilnehmenden.
Nach der Registrierung folgt der automatische Start einer Willkommensstrecke (z. B. Next Best Action / passende Kategorie). Oder der Kunde erhält zur Begrüßung gleich ein neues zu verschenkendes Giftcard-Guthaben. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, mit einem Ziel: Den Kunden besser kennenzulernen und auch zum eigenen Markenbotschafter zu machen.
Ein Reporting in Echtzeit bewertet den Verlauf, zum Beispiel über den Anteil identifizierter Einlösungen, Opt-in-Rate, Erstkaufrate nach Einlösung, Wiederkaufrate in 30/60/90 Tagen.
Was müssen bestehende Giftcard-Programme leisten, damit das klappt?
André: Viele Giftcard-Programme sind heute noch zu anonym und zu wenig digital. Für eine echte Integration braucht es vor allem moderne Schnittstellen und saubere Journeys – für Käufer und Einlöser. Außerdem braucht es eine verlässliche Kundenzuordnung und zeitgemäße Sicherheitsstandards. Wenn das nicht steht, bleibt Giftcard am Ende ein separates Nebenprodukt.
Was heißt das konkret für Marketer?
André: Wer Giftcards nur als „zusätzlichen Kanal“ mitdenkt, und nicht als wertvollen Baustein in Kampagnenlogiken, der verschenkt Potenziale. Konkrete Beispiele sind die Registrierung direkt aus der Giftcard-Journey oder Giftcards als Rewards im Loyalty-Programm. Entscheidend ist dabei vor allem das Timing: Die Einlösung ist ein sehr starker Moment, um eine Beziehung aufzubauen – wenn man ihn systematisch nutzt.
Ebenso wichtig ist aber auch die übergreifende Nutzung der generierten Daten, insbesondere der Daten, die durch die Nutzung von Giftcards entstehen und bislang vielfach unberücksichtigt blieben.
Welche organisatorischen Voraussetzungen braucht es im Händlerunternehmen?
André: Giftcard und Loyalty strahlen mehrere Bereiche gleichzeitig aus: Marketing, IT, Finance und oft auch die Kasse/Operations. Wenn jeder nur seinen Teil optimiert, wird es fragmentiert. Hilfreich ist ein klares Commitment auf Management-Ebene, damit Prioritäten, Datenlogik und Prozesse wirklich zusammengeführt werden.
Ebenso wichtig ist aber auch die übergreifende Nutzung der generierten Daten, insbesondere der Daten, die durch die Nutzung von Giftcards entstehen und bislang vielfach unberücksichtigt blieben.
Was ist dabei der wichtigste technologische Shift?
André: Echtzeitfähigkeit. Moderne APIs und Events – gerade rund um die Kasse – sind die Voraussetzung, damit Use Cases skalieren. Dann lassen sich z. B. Kaufanreize sauber ausspielen, Journeys konsistent messen und neue Szenarien schneller umsetzen.
Wie setzen wir das im KNISTR.hub um?
André: Der KNISTR.hub ist eine gemeinsame Plattform für Giftcard und Loyalty: eine Oberfläche, eine technische Basis, ein konsistentes Datenmodell. Dahinter stehen REST-APIs und eine UX/UI, die sowohl für Marketer als auch für IT einfach und weitgehend intuitiv zu bedienen ist.
Was ist für Kunden der größte Effekt?
André: Weniger Systembrüche. Giftcard und Loyalty laufen nicht mehr als zwei getrennte Welten, sondern sind integriert und „befeuern“ sich gegenseitig. Das reduziert Komplexität und beschleunigt die Umsetzung neuer Use Cases, weil man nicht jedes Mal zusätzliche Integrationsprojekte starten muss.
Weitere Infos zu unserem Product Release Q4/2025 und den neuen Funktionen im KNISTR.hub findest du hier:
